Der Zug zum „Bachelor“ ist schon abgefahren

doktorhut.jpgAus der Rhein-Neckar-Zeitung

Heidelberg – Liberale Hochschulgruppe diskutierte über die Vor- und Nachteile der neuen Studiengänge: Sind sie ihr Geld wirklich wert?

Von Claudia Wiese

„Bachelor“ heißt der neue Trend bei der Reform der Hochschulausbildung in Deutschland. In Baden-Württemberg sind bereits rund 440 Bachelor- und Masterstudiengänge vorhanden und sie sollen flächendeckend eingeführt werden. Das nahmen die Liberale Hochschulgruppe und die Friedrich-Naumann-Stiftung zum Anlass, die Vor- und Nachteile dieser Reformen zu diskutieren.

Worum geht es? Globalisierung und internationale Zusammenarbeit erfordern eine Angleichung der Hochschullandschaft in Europa. Verwirrende Unübersichtlichkeit herrscht, Studiengänge sind nicht einheitlich und transparent sowie in unterschiedlichen Ländern nicht vergleichbar. Mit der Bologna-Erklärung von 1999 wurde der Beschluss gefasst, die Studiengänge in Europa einander anzugleichen. Man orientiert sich dabei am internationalen Modell der Bachelor- und Masterstudiengänge. Die Kritik am deutschen Modell: hohe Abbrecherquoten, zu lange Studienzeiten, außerdem der Mangel an berufsfeldbezogenen und anderen Qualifikationen. „Die Stufe zwischen dem Abitur und dem Diplom ist zu hoch“, erklärt Thomas Leibrecht, Campus Direktor der privaten Schiller International University: „Wenn man seinen Abschluss nicht schafft, dann fällt man ins Bodenlose.“

Den Bachelor-Abschluss erhält man hingegen schon nach drei bis vier Jahren. Danach kann man sich mit einem Master weiter qualifizieren. Praxisorientierung und kürzere Studienzeiten sind zwei der Vorteile. Die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hochschulen soll erhöht werden. Auch die Wirtschaft scheint begeistert. Werner Albrecht, Vorsitzender der Geschäftsführung der Heidelberger Druckmaschinen, bestätigt nicht die Befürchtungen, dass Studierende mit Bachelor-Abschluss nicht qualifiziert genug sind. Sicher sei eine Masterqualifikation mehr wert, aber: „Im Beruf bekommt man mit einem Bachelor eine Bahnsteigkarte. Ob man Zugführer wird, hängt von den eigenen Leistungen und dem Willen ab.“

Link zum Artikel der RNZ

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