SPON: Der große Gebühren-Schwindel

Da werden Gebäude saniert, Heizungskosten umgelegt, Lehrveranstaltungen umdeklariert und “kreative Haushaltsführung” praktiziert. Wovor die LHG-BW immer schon gewarnt hat, tritt ein: Von wegen Verbesserung der Studienbedingungen. Der Staat zieht sich aus der Finanzierung der Hochschulen immer mehr zurück und lässt die Studierenden die Zeche zahlen. Spiegel Online über den Betrug mit Studiengebühren:

Ehrliche Worte zu einem unfairen Spiel: “Wir fahren das Angebot zurück und bieten es dann aus Studiengebühren wieder neu an”

…Wie im Fall des seit 1969 bestehenden Projekt- und Studienzentrums an der Fakultät Raumplanung der Uni Dortmund. Durch ein Finanzloch im Fakultätshaushalt von rund einer halben Million Euro müsste das Zentrum in diesem Semester geschlossen werden. “De facto ist es so, dass wir das Angebot zurückfahren und dann aus Studiengebühren wieder neu anbieten”, sagt Dekan Hans-Peter Tietz.

…Studentenvertreter aus Baden-Württemberg monieren, “ganz zufällig” laufe im Gebührenjahr 2007 ein Großteil der staatlichen Zuschüsse für Tutorien oder die Zentren für Schlüsselqualifikation aus. Die Zentren waren geschaffen worden, um die Standards der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge zu sichern. Die Tutorien wie auch die Zentren seien keine Pflichtaufgabe der Universitäten, hält eine Sprecherin des Stuttgarter Wissenschaftsministeriums dagegen. Es sei von vornherein klar gewesen, dass es sich bei diesen Maßnahmen nur um eine “Anschubfinanzierung” handele.

Auch ein warmer Hörsaal könnte bald zum Extra gehören, für das Studenten zahlen. So will die Universität Ulm nicht ausschließen, ihre Gebühren zur Deckung der gestiegenen Energiekosten (mehr…) zu verwenden. Ende Dezember waren diese Pläne öffentlich geworden, das Stuttgarter Wissenschaftsministerium sagte daraufhin zusätzliche sechs Millionen Euro zu – für alle Universitäten im Ländle. “Davon kommen bei uns aber nur 250 000 Euro an”, klagt der Ulmer Vizepräsident Ulrich Stadtmüller. Übrig bleibt ein Defizit von rund einer Million Euro. Um das zu decken, seien auch die Studiengebühren nicht tabu – allerdings auf dem Umweg kreativer Haushaltsführung.

Mehr zur unglaublichen Praxis bei der Verwendung von Geldern der Studierenden unter:

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,480885-2,00.html

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