1.Digitalisierung
Unser Ziel ist eine exzellente Lehre, bei der digitale Formate die Präsenzlehre ergänzen und unterstützen. Grundlage der Lehre sind für uns weiterhin Präsenzveranstaltungen, um die persönliche Interaktion zwischen Forschenden, Lehrenden und Lernenden zu ermöglichen. Die Hochschulen der Zukunft sind digital. Dafür soll die Digitalisierung unseres Hochschulwesens konsequent vorangetrieben werden. Dabei stellt die Digitalisierung der Hochschulen keinen Selbstzweck dar: Analoge Konzepte können nicht einfach ins Digitale übertragen werden, andersherum sind digitale Formate nicht zwangsläufig den Analogen überlegen. Vielmehr muss Digitalisierung ganzheitlich gedacht werden: Neben der notwendigen IT- Infrastruktur sind auch passende didaktische Konzepte und die Vermittlung digitaler Kompetenzen erforderlich. So können sowohl Studium als auch Forschung und Lehre nachhaltig verbessert werden und von den digitalen Formaten profitieren.
Wir als Liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordern:
– Auch in Zukunft soll Moodle als Lernplattform genutzt werden, um Materialien und insbesondere Vorlesungsaufzeichnungen zur Verfügung zu stellen.
– Von den Lehrenden sollen auch in Präsenzveranstaltungen wie Seminaren, Arbeitsgemeinschaften und Vorlesungen digitale Hilfsmittel eingesetzt werden.
– Dafür soll die digitale Infrastruktur den Lehrenden und Lernenden auf dem Campus zur Verfügung gestellt und verbessert werden. Ein Ausbau von Eduroam und Steckdosen ist essentiell, weiterhin sollen zusätzliche digitale Lernräume und Materialien zu Verfügung stehen, um digitale Inhalte zu kreieren.
– Die verschiedenen Lernplattformen sollen langfristig zusammengeführt und durch ein neues, umfassendes Programm ersetzt werden. Dies soll zur Effizienz und mehr Übersichtlichkeit beitragen. Wir sehen hier das Land in der Verantwortung, da diese Aufgabe für die begrenzten Kapazitäten unserer Universität nicht realisierbar scheint. Für diese Übergangszeit sollen die jetzigen Lernplattformen verbessert werden. Anstehende Veranstaltungen, Fristen und Klausuren sollen übersichtlich dargestellt werden.
– Das bestehende Online-Angebot der Bibliotheken muss weiterhin ausgebaut werden, damit online umfangreich Fachliteratur zugänglich ist.
– Im Rahmen der Online-Lehre müssen geltende datenschutzrechtliche Standards eingehalten werden.
– Wir fordern dazu auf, in Moodle Standardkurse zu den Word-Programmen, Webseiten-Programmen und im Programmieren, zur Verfügung zu stellen.
Die Coronapandemie hat zu starken Einschränkungen der Studierenden in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung geführt. Eingeschränkte soziale Kontakte, eine ungewohnte Online-Lehre und unsichere Perspektiven haben Folgen für die psychische Gesundheit und den Studienerfolg. Zudem mussten die Studierenden eine konsequente Nichtbeachtung und Vernachlässigung der Politik erfahren. Die mangelnden finanziellen Hilfen der Landes- und Bundesregierung konnten finanzielle Einbußen nicht verhindern. Daher ist es jetzt umso wichtiger diese Probleme anzugehen, um den Studierenden eine Perspektive und gesicherte Lehre zu bieten.
Wir als Liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordern:
Das Studium ist für viele Studierende eine Zeit der Selbstfindung und der Emanzipation, aber auch eine der größten Herausforderungen in ihrem Leben. Ein neues Umfeld, neue Bekanntschaften und Erwartungen von sich selbst und anderen, die man zu erfüllen hat. Für einige kann das schnell zu Schwierigkeiten oder zu einer übermäßigen psychischen Belastung führen. Was bei einigen zu erhöhtem Stress führt kann bei anderen unter Umständen schwerwiegende psychologische Probleme hervorrufen. Studierende in solchen Situationen brauchen schnelle und unkomplizierte Hilfe.
Wir als Liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordern:
– Die Kapazitäten der Psychosozialen Beratungsstelle des Studierendenwerks in Heidelberg sollen ausgebaut werden.
– Um auf diese Thematik gezielter aufmerksam zu machen und den Betroffenen einen schnellen Weg zur Hilfe zu ermöglichen, soll die Universität eine Informationsquelle zur Verfügung stellen. Dort soll insbesondere auch auf die einschlägigen Anlaufstellen aufmerksam gemacht werden. Lehrende und Lernende sollen in dem Zusammenhang über einen geeigneten Umgang mit Betroffenen informiert werden.
– Präventionsprogramme wie die Initiative “Referat gegen Einsamkeit” und weitere studentisch organisierte Initiativen zur Vernetzung und Selbsthilfe sollten weiterhin gefördert werden. Auch Programme und Vorträge der Universität sollte es vermehrt geben.
– Die An- und Abmeldung von Prüfungen sollte vereinfacht werden. Wir fordern eine verlängerte Frist zur Einreichung eines ärztlichen Attestes wenn die Prüfung krankheitsbedingt nicht abgelegt werden konnte. Zudem muss die Anmeldung bzw. Abmeldung bis kurz vor der Prüfungsdatum möglich sein.
– Im Zweifelsfall sollte das Wohlergehen eines Menschen wichtiger sein, als die Einhaltung einer Frist. Zwingend sollte in ärztlich attestierten Phasen von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen ein Urlaubssemester unproblematisch möglich sein.
Unser Gesellschaftsbild ist ein freies und diverses, in der jedes Individuum sich frei entfalten kann. Wir streben nach Chancengerechtigkeit und einer mobilen Gesellschaft, in der alle eine gerechte Chance zum Aufstieg bekommen.
Dementsprechend setzen wir uns für diverse Hochschulen und Universitäten ein, die jedem Individuum die Möglichkeit zum Aufstieg durch Bildung ermöglichen. Die liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordert eine Universität frei von jeglicher Diskriminierung der Studierenden wegen des Geschlecht, der Nationalität, dem Alter, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung, der ethnischen Zugehörigkeit oder Religion.
Um das zu erreichen fordern wir unter anderem:
Außerdem lehnen wir jeglichen Versuch die Freiheit der Lehre unverhältnismäßig einzuschränken ab. Dazu gehört unter anderem eine Zivilklausel, die die militärische Forschung an der Universität verhindern würde. Auch möchten wir jegliche Zusammenarbeit der Uni Heidelberg mit dem Konfuzius-Institut beenden, da dieses im Verdacht steht, sozialistische Propaganda zu verbreiten.
Die Möglichkeit in Teilzeit zu studieren sollte erweitert werden, um etwa Studierenden mit Kind oder berufstätigen Studierenden das Studium zu ermöglichen. Dafür sollen die Finanzierungsmöglichkeiten des Teilzeitstudiums durch BAföG gewährleistet werden.
Zudem sind wir für die Abschaffung von Studiengebühren von Nicht-EU-Ausländern und für das Zweitstudium.
Steigende Mieten in Universitätsstädten erschweren es Studierenden zunehmend, geeigneten Wohnraum zu finden. Eine günstige Option sind die Studierendenwohnheime, allerdings sind weniger als 10% der Studierenden mit einem Zimmer in einem Studierendenwohnheim versorgt. Studierendenwohnheime in öffentlicher Trägerschaft haben nicht die finanziellen Mittel diese zu sanieren, sodass sie geschlossen werden müssen und den Studierenden noch weniger Wohnraum zur Verfügung steht. Für den Neubau von Wohnheimen stehen weder passende Flächen noch ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung. Die Mieten in Studierendenwohnheimen sind durch eine Mietobergrenze sehr niedrig, was diese Form des Wohnens für Studierende attraktiv macht, private Investoren allerdings abschreckt.
Wir als Liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordern:
Die Reduzierung der Erderwärmung und der Schutz unserer Umwelt ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Wir als LHG Heidelberg bekennen uns zum 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. Nach unserem Verständnis sollte diese Zeil jedoch nicht durch ordnungspolitisches Klein-Klein, sondern durch marktwirtschaftliche Regelungen und Innovation erreicht werden. Deshalb hat die Universität schon nach rein wirtschaftlichem Verständnis ein Interesse am Einsparen von umweltschädlichen Emissionen.
Die Universität hat den Bereich Klima- und Umweltschutz bereits umfangreich in ihrer Forschung und Lehre verankert. Die Verpflichtung aller Fachbereiche dazu, die Lehre und Forschung im Bereich Klimaschutz zu intensivieren Lehnen wir jedoch ab. Auch im operativen Bereich wird mit zahlreichen Maßnahmen beim Klimaschutz angepackt. Die zentrale Herausforderung wird die Renovierung der Universitätsgebäude darstellen. Angesichts der dort veranschlagten Kosten von mindestens 700 Millionen Euro sehen wir hier das Land in der Verantwortung.
Zudem sollten Studierende die Möglichkeit haben sich nach ihren individuellen Wünschen und Möglichkeiten umwelt- und klimafreundlich zu verhalten. Um dies zu ermöglichen, sollte die Universität die notwendige Infrastruktur und nötige Angebote bereitstellen. Dazu gehören für uns ausreichend Fahrradstellplätze, vegane/vegetarische Angebote und ein Trinkwasserbrunnen.
Wir als Liberale Hochschulgruppe Heidelberg fordern:
Das Bachelor-/Mastersystem für das Lehramtsstudium sollte abgeschafft und das ersten Staatsexamen wieder eingeführt werden. Dabei soll nicht einfach die alte Struktur übernommen, sondern eine verbesserte Version des Lehramtsstudiums auf Staatsexamen angestrebt werden. Die künstliche Trennung zwischen Bachelor und Masterstudium ist für die Ausbildung zum Lehrenden unverständlich.
Im Lehramtsstudium sollten bereits ab Beginn des Studiums großen Wert auf Praxiserfahrung gelegt werden, indem Praktika und Praxisphasen früh in den Studienverlauf mit eingebunden werden – nach dem Vorbild dualer Studiengänge.
An deutschen Hochschulen gab es Fälle, in denen Studierende für die Verwendung des generischen Maskulinums benachteiligt wurden. Das generische Maskulinum ist grammatikalisch geschlechtsneutral und birgt in diesem Sinne keine Diskriminierung in sich. Ein Punktabzug bei nicht gegenderten Hausarbeiten bestraft nicht Diskriminierung, sondern die grammatikalisch diskriminierungsfreie Art der Sprache. Wir erkennen jedoch auch an, dass Sprache ist kein starres System ist, das an seinen Regeln erstickt. Sprache entwickelt sich ständig weiter. Sprache lenkt unsere Wahrnehmung der Welt. Wir sehen die natürliche Entwicklungsfähigkeit der Sprache als positiv an. Doch gleichzeitig setzten wir uns für den Individualismus und die Freiheit des einzelnen Studierenden ein, seine Sprache frei von politischen Einflüssen zu gestalten. Sprache soll eine private Entscheidung jedes Einzelnen bleiben. In der gegenwärtigen Sprachdebatte versuchen aber beide Seiten aggressiv ihre Vorstellung von Sprache allgemeinverbindlich durchzusetzen. Eine Verpflichtung zur gendergerechten Sprache an den Universitäten, Hochschulen und sonstigen Einrichtungen der höheren Bildung lehnen wir konsequent ab. Keinem Studierenden darf es zum Nachteil gereichen, keine gendergerechte Sprache zu verwenden.
Alle wahre Republik aber ist und kann nichts anderes sein, als ein repräsentatives System des Volkes, um im Namen desselben durch alle Staatsbürger vereinigt, vermittelst ihrer Abgeordneten (Deputierten) ihre Rechte zu besorgen.
System des Volkes, um im Namen desselben durch alle Staatsbürger
vereinigt, vermittelst ihrer Abgeordneten (Deputierten) ihre Rechte zu besorgen.