LHG-Karlsruhe gegen Pläne des Bundesinnenministeriums zur Verschärfung der Aufenthaltsregelung für ausländische Studierende

  • 23.10.2006

Pressemitteilung 2/2006

Die LHG spricht sich gegen die Pläne des Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble (CDU) aus, die Aufenthaltregeln für ausländische Studierende zu verschärfen. Die Zweijahresregelung ist grober Unfug. Viele deutsche Universitäten darunter auch die am 13. Oktober zur Elite-Uni gekürte Universität Karlsruhe (TH) rühmen sich mit einem hohen Anteil ausländischer Studierender. An der Universität Karlsruhe sind ca. 20% der Studierenden Ausländer. Internationalität ist ein Qualitätsmerkmal und ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft und sollte gefördert und nicht gehemmt werden.
Nur wer es schafft Studierende aus dem Ausland anzuziehen wird mit den in Rankings weit oben stehenden Universitäten der USA mithalten können. Mit nationaler Abschottung und Provinzialismus werden deutsche Universitäten nie die Weltspitze erreichen können. Darüber hinaus ist ein Studium an einer deutschen Hochschule nicht nur eine reine Wissensvermittlung sondern besteht auch aus einer Wertevermittlung: Mit Demokratie, Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit – Grundlagen, die für uns Deutsche normal sind – kommen einige ausländische Studierende zum ersten Mal durch ihren Aufenthalt in Deutschland in Kontakt. Viele von ihnen lernen hier erst die Bedeutung dieser Begriffe kennen.
Wer internationalen Terrorismus effektiv bekämpfen will, muss solche Werte mit friedlichen Mitteln verbreiten und auch selber anwenden! Daher müssen unsere ausländischen Studierenden die gleiche Rechtssicherheit genießen, wie wir selber. Ein Generalverdacht, wie er vom Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) geplant wird, ist dabei ein undemokratisches Vorgehen und kann daher von der LHG Karlsruhe unter keinen Umständen unterstützt werden. Der LHG Karlsruhe gehen aber auch die bestehenden Regelungen für ausländische Studenten zu weit. Es ist ein Unding, dass erfolgreiche ausländische Studenten, nach dem Erreichen ihres Abschlusses in ihr Heimatland zurückkehren müssen. Viele dieser hochausgebildeten Studenten würden gerne ihr Wissen und ihre Arbeitskraft in Deutschland konstruktiv einbringen. Bei dem zunehmenden Mangel – gerade an Naturwissenschaftlern, Informatikern und Ingenieuren – bietet sich hier eine riesige Chance für Deutschland. Anstatt der total verfehlten Greencardregelung sollte es ausländischen Studierenden, die einen hochqualifizierten Arbeitsplatz in Aussicht haben, ermöglicht werden eine Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis zu erhalten.
Außerdem können mithilfe von vielen ausländischen Akademikern – und deren Forschungsergebnissen – häufig viele neue Produkte entwickelt werden, die durch deren Produktion und Verbreitung auch neue Arbeitsplätze hier in Deutschland schaffen!

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