Pressemitteilung der LHG Karlsruhe zur derzeitigen Besetzung von Hörsälen am KIT

  • 18.11.2009

Die Besetzung zweier Hörsäle in Karlsruhe durch einige Studierende des Karlsruher Institut für Technologie am gestrigen Dienstag den 17.11.09 wird von der Liberalen Hochschulgruppe abgelehnt.

Die LHG Karlsruhe sieht in der Blockade von Universitätsgebäuden keine zulässige und demokratische Protestform. Insbesondere ist dies abzulehen da es sich um ausschliesslich zur Lehre verwendete Räumlichkeiten handelt, die somit lediglich den eigenen Mitstudierenden schadet.

Der Vorsitzende der LHG Karlsruhe Lothar Weichert hierzu: „Die Bestreikung und Blockade von Lehrveranstaltungen schadet nicht nur der deutlichen Mehrzahl der Studierenden die sich nicht an dieser Form des Protestes beteiligen. Es trifft hingegen keinen der eigentlichen Adressaten der Forderungen, insbesondere nicht die für die meisten Punkte zuständige Landesregierung. Dies kann auch die „Solidarisierungen“  und Verständnisbekundungen für die Protestierer aus den verschiedensten Bereichen von Kultur, Politik und Gesellschaft erklären.“

Der Vorsitzende Lothar Weichert weiter: „Dass die Leitung des KIT den konstruktiven Dialog mit den Besetzern sucht und eine Eskalation, z.b. durch eine Räumung, somit verhindert, begrüßen wir ausdrücklich. Ebenso ist das bisher besonnene Verhalten der Besetzer positiv anzuerkennen. Die Tatsache dass nun Konzerte und DJs organisiert werden deutet allerdings klar auf einen reinen Event-Charakter als auf eine zielgerichtete Demonstration hin.“

Die Liberale Hochschulgruppe kennt die Probleme im Bildungssystem und engagiert sich konstruktiv für Verbesserungen. Dafür den Universitätsbetrieb zu stören und mit sozialen Unruhen symbolische Medienaufmerksamkeit zu erhaschen ist aber kontraproduktiv. 

„Dass sich trotz der hohen Medienaufmerksamkeit lediglich ein sehr kleiner Teil der Studierendenschaft an den Protesten beteiligt zeigt, dass die Blockierer nicht für die Mehrheit der Studenten und Studentinnen stehen. Von einer großen demokratischen Legitimierung für die Besetzung kann daher auf keinen Fall gesprochen werden. Die Mehrzahl der Studierenden vom Besuch der Vorlesungen abzuhalten um den Forderungen einiger mediale Aufmerksamkeit zu geben ist abzulehnen.“ sagt Sonja Worch, Bundesschatzmeisterin der Liberalen Hochschulgruppen und Studentin am KIT.

Tatsächlich gibt es nach wie vor massive Probleme im Bildungssystem, insbesondere auch an den Hochschulen. Mehr als in den letzten dreißig Jahren findet aber zurzeit ein umfassender Reformprozess statt, der großflächig diskutiert wird und noch lange nicht beendet ist. Die Zusage von 18 Mrd. Euro für Exzellenzinitiative, von der insbesondere die Universität Karlsruhe bereits massiv profitiert hat, Hochschulpakt

und den Pakt für Forschung und Entwicklung von Bund und Ländern ist nach den zahlreichen Bemühungen der letzten Jahre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir sind lange nicht am Ziel, aber so zu tun, als würde nichts getan, ist reine Täuschung.

Die Pressemitteilung als PDF

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