Die bürgerliche Frauenbewegung im Kaiserreich war geprägt von liberalen Damen wie Helene Lange, welche durch die sogenannte “Gelbe Broschüre” als Vordenkerin der Gleichstellung von Frauen bekannt wurde. Sie und ihre Lebensgefährtin Gertrud Bäumer vertraten vor allem Thesen des Differenzialfeminismus, demzufolge gerade durch biologische Unterschiede der Geschlechter die gleichwertige Einbindung von Männern und Frauen zum Wohle aller sei. Seit Einführung des Frauenwahlrechts wird der Feminismus dagegen in erster Linie von linken und radikalen Strömungen dominiert und bis heute gibt es kaum liberale Politikerinnen im deutschsprachigen Raum, die sich al
s Feministin bezeichnen.
Dies versucht in Österreich aktuell Claudia Gamon, einzige weibliche Nationalratsabgeordnete der NEOS, zu ändern, indem sie programmatische Ziele der Gleichstellungspolitik mit marktwirtschaftlichen Anreizen kombiniert. Um den Begriff des Feminismus positiv und liberal neu zu besetzen, veröffentlichte Beret Roots mit fünf weiteren Initiatorinnen 9,5 Thesen zum Liberalen Feminismus. In ihrem Vortrag stellt sie historische und aktuelle liberale Perspektiven zum Feminismus vor und diskutiert dabei folgende Fragen:
Ist der Begriff „Feminismus“ überholt?
Braucht ein liberaler Feminismus eine Definition und Abgrenzung von anderen Feminismen?
Was könnten gleichstellungspolitische Programmpunkte und feministische Ideologien im deutschen Liberalismus 2017-2025 sein?
Beret Roots arbeitet als Dipl.-Psychologin in Kiel. 2014 war sie als freie Mitarbeiterin für die Stiftung NEOS Lab im Gender-Projekt, einem Pilotprojekt zu liberaler Gleichstellungspolitik, tätig. Seit 2016 leitet sie bei den Jungen Liberalen den Bundesarbeitskreis Gender & Diversity.
Eine Zusammenerabeit von LHG Konstanz, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und Reinhold-Maier-Stiftung.