Kultusministerkonferenz vom 6. Dezember 2018

Bei der Kultusministerkonferenz vom 6. Dezember haben sich die Kultusminister*innen der Länder, u.a. Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) aus Baden-Württemberg, auf einen Entwurf zur Reform des Auswahlverfahrens fürs Medizinstudium geeinigt.

Anlass dazu gab ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vor einem Jahr, das eine Neugestaltung des Auswahlverfahrens zwingend erforderlich machte.

Spätestens ab 2021 sollen keine Studienplätze mehr aufgrund der angesammelten Wartezeit vergeben werden. Die bisher darüber vergebenen 20% aller Studienplätze sollen künftig auf eine Erweiterung der Abiturbestenquote von 20% auf 30% sowie die Einführung einer Eignungsquote von 10% entfallen, wobei die Auswahl bei Letzterer nach schulnotenunabhängigen Kriterien erfolgen soll. Das Auswahlverfahren der Hochschulen soll – wie auch aktuell – über die Vergabe der restlichen 60% aller Studienplätze entscheiden.

Wir begrüßen ausdrücklich Theresia Bauers Ablehnung einer Landarztquote zugunsten flexiblerer Auswahlverfahren durch bspw. Interviewtechniken, sowie die zugrundeliegende Intention hinter der Eignungsquote, welche die Bildungsdurchlässigkeit in der Bundesrepublik nachhaltig stärkt.

Dennoch muss festgestellt werden: Hier wurde eine Chance vertan!

Mit der Stärkung der Abiturbestenquote um weitere 10% wird in Zukunft über knapp ein Drittel der Medizinstudienplätze an den Universitäten ohne jedwedes Mitspracherecht seitens der Hochschulen selbst entscheiden.

Wir finden: Die Hochschulen wissen am besten, welchem Bewerbertypus es bedarf, um das Studium erfolgreich zu absolvieren und kompetente Ärzt*innen für die Patientenversorgung und Forschung zu gewinnen – nicht zuletzt auch wegen der Vielzahl an akademisch tätigen Ärzt*innen, die an den Medizinischen Fakultäten eine Brücke zwischen der universitären Lehre und Forschung sowie der klinischen Praxis schlagen und in die Gestaltung eines individuellen Auswahlverfahren direkt eingebunden werden könnten.

Weitere Positionen zum Zugang zu Hochschulen und Bildung sowie vielen weiteren Themen findest du in unserem Grundsatzprogramm “Freiheit für Freigeister” unter: https://lhg-bw.de/programm

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