Liberale Hochschulgruppen fordern Ende des Bibliotheks-Lockdowns

Die Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg fordern die Landesregierung in einem offenen Brief auf, die Universitätsbibliotheken im Land für das Lernen und Arbeiten zu öffnen.

Seit Dezember sind die Bibliotheken an den Hochschulen im Land im “totalen Lockdown“. Lern- und Arbeitsplätze für Studierende und Wissenschaftler können nicht benutzt werden. Zaghafte Erleichterungen brachte erst die CoronaVO vom 12.01.2021, nach der immerhin die Rückgabe und Ausleihe von Büchern wieder ermöglicht wurde – in den Wochen zuvor war diese ebenfalls untersagt. Digitale Dokumentenlieferdienste und Scan-Services, die einzelne Hochschulen im Land als Ersatz für die klassische Ausleihe kurzerhand einrichteten, stießen oft an technische und logistische Grenzen und vermochten die klassische Buchausleihe und Vor-Ort-Recherche somit nicht zu ersetzen.

Weiterhin untersagt bleibt auch nach jüngster CoronaVO der Landesregierung Lernen und Arbeiten in den Universitätsbibliotheken. Hierunter leiden viele Studierende und Wissenschaftler: die erforderliche Konzentration zum Lernen kann im Homeoffice oftmals nicht aufgebracht werden. Zugriff auf Fachliteratur, die dringend für wissenschaftliche Arbeiten benötigt wird, fehlt. Zur gelingenden Prüfungsvorbereitung mussten von vielen Studierenden teure Bücher erworben werden, die diese unter Normalbedingungen kostenfrei hätten ausleihen können.

Dabei haben viele Hochschulen im Herbst 2020 Geld und Know-How in funktionierende Hygienekonzepte investiert, die Lernen und Arbeiten in der Bibliothek unter Einhaltung der Abstandsregeln und strikten Hygienevorgaben ermöglichen. Digitale Buchungssysteme für Bibliotheksplätze, festgelegte maximale Besucherkapazitäten und eine Maskenpflicht in der gesamten Bibliothek wären auch im Januar 2021 nach Auffassung der Liberalen Hochschulgruppen Instrumente, mit denen das Infektionsrisiko auf ein Minimum reduziert werden kann – ohne Studierenden die Möglichkeit zum Recherchieren, Lernen und Arbeiten in der Bibliothek zu nehmen. Eine umsichtige und schrittweise Rückkehr zum universitären Präsenzbetrieb, die die Liberalen Hochschulgruppen fordern, könne schon jetzt in den Bibliotheken vollzogen werden.

„Ein totaler Bibliotheks-Lockdown ist unverhältnismäßig“, findet Maximilian Reinhardt, der Landesvorsitzende der Liberalen Hochschulgruppen. “Die Hygienekonzepte der Hochschulen funktionierten im Herbst, mir ist kein Fall bekannt, indem durch das Lernen und Arbeiten in einer Hochschulbibliothek ein extremes Infektionsgeschehen verursacht wurde. Das Wintersemester 2020/21 ist für Studierende aufgrund der Pandemiebedingungen ohnehin bereits herausfordernd, der Bib-Lockdown verschlimmert die Situation nur noch weiter“, begründet er. Stattdessen fordert er die Landesregierung auf, die CoronaVO so anzupassen, dass Studierende unter strikten Hygieneauflagen schnellstmöglich wieder in den Bibliotheken lernen und arbeiten können.

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