Uni Hohenheim stopft Haushaltslöcher mit Studiengebühren

Aus der Esslinger Zeitung:

Schwarzes LochKritiker haben es von Anfang an befürchtet. An der Universität Hohenheim sollen Studiengebühren nun ganz offiziell eingesetzt werden, um notwendige Sparmaßnahmen in der Lehre auszu­gleichen. Damit werden indirekt Haushaltslöcher gestopft.Schwarzes Loch
3,2 Millionen Euro fehlen Rektor Hans-Peter Liebig im Haushalt für das laufende Jahr. Gründe dafür gibt es mehrere: Allein mit 1,06 Millionen Euro schlagen die Energiekostensteigerungen zu Buche. 2,55 Millionen Euro mehr werden für Reparaturen, Ersatzinvestitionen und Berufungen von Professoren benötigt. Auch die Umstellung auf das Bachelor-/Mastersystem kostet laut Rektorat Geld. Davon unberührt habe das Land die Grundfinanzierung seiner Hochschulen weiterhin auf das Niveau von 1997 festgeschrieben. Das entspreche – berücksichtige man die Inflation – einer realen Minderung von neun Millionen Euro im Jahr. Um die Haushaltslücke zu schließen, soll an mehreren Stellen gespart werden. Die Fakultäten, Institute und Versuchsstationen sollen für ihre Aufgaben in Forschung und Lehre 2,7 Millionen Euro weniger erhalten, im Zentralbereich sollen 0,5 Millionen Euro gespart werden. Schwarzes LochDamit die Qualität der Lehre nicht leidet, ist vorgesehen, die Einsparungen teilweise durch Studiengebühren auszugleichen. Das zumindest hat der Universitätsrat, in dem auch ein studentischer Vertreter sitzt, so entschieden. Harmonisch ging die Sitzung nicht über die Bühne. Nach eingangs „aufgeladener Diskussion“, vermeldet selbst die Pressestelle, hätten studentische Vertretung und Rektorat aber eine neue Dialogbereitschaft signalisiert. Der Beschluss wurde also gefasst, die Entscheidung wird jedoch noch einmal überprüft.1,2 Millionen Euro sollen aus Studiengebühren fließen, um die Qualität der Lehre aufrecht erhalten zu können. Einen entsprechenden Antrag hat das Rektorat bereits an die Studiengebührenkommission gestellt, die über die Verwendung berät. Schwarzes Loch„Die Studenten, die in der Kommission sitzen, werden der Verwendung der Mittel wohl nicht zustimmen“, sagt Steffen Haffke, der Vorsitzende der Studierendenvertretung AStA. Bei einer Abstimmung Anfang Februar hatten sich 92,6 Prozent der Studenten gegen den Vorschlag des Rektorats ausgesprochen. Laut einer internen Regelung kann der Rektor nur über 10 Prozent der Gebühren frei entscheiden, 80 Prozent müssen im Einvernehmen mit den Studenten ausgegeben werden. Sollte es zu keiner Einigung kommen, wird das letzte Wort aber wohl der Rektor haben. „Es kann nicht sein, dass man mit den Studiengebühren Löcher stopfen muss“, ärgert sich Haffke. Dabei richtet sich die Kritik gar nicht so sehr an das Rektorat. Schwarzes Loch„Das Land muss sich mehr einbringen“, fordert der Studentenvertreter. Ob das passieren wird, steht jedoch in den Sternen.

Quelle: http://www.ez-online.de/lokal/stuttgart/stuttgart/Artikel355357.cfm

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