LHG-BW: Landesnachrichtendienst – 29. Dezember 2010

Liebe Mitglieder, Freunde und Interessenten,

heute erreicht euch der voraussichtlich letzte Landesnachrichtendienst des Landesvorstands der Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg im Jahre 2010.

Heute mit folgenden Themen:

  1. Ausblick auf 2011: Dreikönigstreffen der Liberalen – Helfer gesucht!

  2. Rückblick: LHG-BW-Seminar in Freiburg – Thema: „(Was) können staatliche von privaten Hochschulen lernen?“

  3. Rückblick: Voller Hörsaal – Voller Erfolg beim Vortrag von Dieter Althaus, Ministerpräsident a. D. des Freistaats Thüringen

  4. Ausblick auf 2011: 45. BMV und Kongress des Bundesverbands Liberaler Hochschulgruppen “Entwicklungen des Bologna-Prozesses”

Nach hoffentlich schönen Festtagen möchte ich es an dieser Stelle nicht versäumen, euch im Namen des ganzen Landesvorstands der Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg, Nicolas Marschall, Sven Krause und mir, und natürlich unserer beiden Referenten, Frederic Elskamp und Kai Vollbrecht, einen guten Rutsch ins neue Jahr 2011 zu wünschen!

Seminar in HeidelbergIch möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei euch für euer Engagement in der LHG, im Dienste der Liberalen Sache, zu bedanken und mit einem Rückblick auf unser 22. Jahr nach Gründung der LHG-BW aufwarten. Hinter uns liegt ein ereignisreiches Jahr 2010, das ohne ein so erbauliches Miteinander von Gruppen und Landesvorstand, so nie hätte verlaufen können. Wenn ich das Jahr 2010 nochmals Revue passieren lasse, muss ich sofort an unsere beiden Seminare denken, die in Heidelberg und Freiburg stattfanden.

stupa.pngNatürlich kommt mir auch das weiterhin beherrschende Thema unserer Arbeit des zurückliegenden Jahres in den Sinn: Studentische Mitbestimmung. Die LHG-BW fordert die Novellierung der studentischen Mitbestimmung an den Hochschulen im Land und die Einführung von Studentenparlamenten. Ein Thema, mit dem wir am 27. Dezember in der Stuttgarter Zeitung auf Seite 5 gelangten, wie hier nachzulesen ist. Auch der Antrag der Fraktionen FDP/DVP und CDU mit dem Titel “Weiterentwicklung der Studentischen Mitbestimmung” nennt in der Begründung den gemeinsamen Beschluss der LHG- und RCDS-Landesvorstände von März 2009. Der Gesetzentwurf ist derweil in Vorbereitung.

Ein wichtiger Schritt in der programmatischen Arbeit der LHG war auch der Landeshauptausschuss (LHA) der FDP/DVP in Freudenstadt,Veranstaltung “Solidarisches Bürgergeld: Modell für die Zukunft?” mit Dieter Althaus, Ministerpräsident a. D., an der Uni Hohenheim – 3. November 2010 so konnte ich für die LHG-BW an der Erstellung des dort behandelten Leitantrags teilnehmen (14 Kommissions-Sitzungen) und unsere Beschlusslage einbringen. So gehört nun zur Beschlusslage der FDP/DVP die von uns massiv forcierte Einführung von Studentenparlamenten, das StudiumPlus, Verbesserungen im Stipendiensystem, die Abschaffung der 10-Semester-Obergrenze der
Regelstudienzeit für eine Bachelor- und Master-Laufbahn uvm.
Dieses bildungspolitische Gesamtkonzept bildete eine hervorragende Grundlage zur Einbringung unserer Ideen ins Landtagswahlprogramm.

Die LHG-BW stellte in 2010 soviele Veranstaltungen auf die Beine, wie noch niemals zuvor in ihrer Geschichte. Dieter Althaus, den ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen konnten wir in Hohenheim begrüßen, Prof. Jörg Menno Harms, den Vorsitzenden des Aufsichtsrats von Hewlett-Packard Deutschland sogar in Hohenheim und Friedrichshafen, aber auch Prof. Dr. Hermann Scholl, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Robert Bosch GmbH. Drei weitere Veranstaltungen sind bereits für 2011 in Planung.

Auch ist der Landesverband durch Aufnahme der LHG|zeppelin um eine weitere Gruppe gewachsen!

Mit herzlichsten Grüßen!
Alexander Schopf
Landesvorsitzender


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1. Ausblick auf 2011: Dreikönigstreffen der Liberalen – Helfer gesucht!

DreikönigWie auch in den vergangenen Jahren, so auch in 2011, werden die Liberalen Hochschulgruppen wieder einen Messestand auf Dreikönig haben. Daher unser Aufruf: Helfer gesucht! Bitte E-Mail an alexander.schopf@lhg-bw.de, wenn ihr Zeit habt. Der 107. Ord. Landesparteitag der FDP ist aufgrund der anstehenden Landtagswahl zweitägig und findet am 4. und 5. Januar 2011 im Kongresszentrum Liederhalle, Hegelsaal – Berliner Platz – 70174 Stuttgart – statt:
Dreikönig– Treffpunkt für den 4. Januar 2011, 13.00 Uhr, LHG-Stand.
– Treffpunkt für den 5. Januar 2011, 9.30 Uhr, LHG-Stand.
Am 5. Januar findet im Anschluss an den Parteitag der traditionelle Dreikönigsball statt. Dreikönigskundgebung ist wie immer am 6. Januar im Stuttgarter Opernhaus um 11.00 Uhr, Einlass ab 10.00 Uhr. Noch ein Hinweis: LHGler, die bei uns am Stand mithelfen, erhalten die Möglichkeit, den Parteitag aus nächster Nähe mitzuverfolgen. Und bekommen natürlich ein kostenloses Mittagessen. Sollte jemand von weiters her anreisen, so besteht natürlich wie immer die Möglichkeit der Übernachtung bei mir zu Hause in Gerlingen.
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2. Rückblick: LHG-BW-Seminar in Freiburg – Thema: „(Was) können staatliche von privaten Hochschulen lernen?“

lhg_2010_vw-1.jpg“Staatliche Hochschulen können von privaten lernen” lautet das Ergebnis des Seminars des Landesverbands Liberaler Hochschulgruppen in Baden-Württemberg in Kooperation mit LHG Freiburg und Reinhold-Maier-Stiftung. Die LHG-BW hatte hierzu Studentinnen und Studenten öffentlicher und privater Hochschulen aus ganz Baden-Württemberg nach Freiburg im Breisgau eingeladen, um die Frage zu klären, ob sich die Hochschularten unterscheiden und wo mögliche Verbesserungspotentiale liegen. Grundlage der Arbeit waren Vorträge von Dozenten und Studenten beider Hochschularten.
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Die Ergebnisse des Seminars zeigen: Vor allem in den Bereichen Evaluation von Lehrveranstaltungen und Praxisorientierung geben private Hochschulen oft ein besseres Bild ab. Die Beurteilung der Qualität einer Lehrveranstaltung ist jedoch von vielen Faktoren abhängig und eine direkte Übertragung der Systeme vom privaten auf den öffentlichen Bereich nicht ganz einfach, wie Prof. Dr. Markus Müller von der Zeppelin University in Friedrichshafen in seinem Vortrag erklärte: “Studentinnen und Studenten beurteilen eine Lehrveranstaltung immer nach dem, was sie sich persönlich erwarten, insofern muss eine Einführungsvorlesung mit 300 Teilnehmern anders evaluiert werden als ein Kurs mit 20 Teilnehmern an einer Privathochschule.” Evaluierung existiere zwar auch an öffentlichen Hochschulen, die perfekte Verfahrensweise ist jedoch gerade vor dem Hintergrund des gesagten nicht abschließend geklärt.
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freiburg1.jpgAuch die Unterschiede bei der Praxisorientierung sind differenziert zu betrachten. Während private Hochschulen oft Honorarprofessoren, die unmittelbar aus dem Beruf an dieHochschule kommen, zu ihrem Lehrpersonal zählen, sind die Dozenten staatlicher Universitäten etwa vorrangig forschende Wissenschaftler. Daneben werden private Hochschulen regelmäßig von großen Wirtschaftsunternehmen etwa durch die Vermittlung von Praktika unterstützt. In einem solchen Fall ergibt sich selbst bei identischem Lehrplan eine deutlichere Fokussierung auf die Praxis. Weiter wurden innerhalb des Seminars die Studieninhalte der Fächer an beiden Hochschularten verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass der Wirtschaftsbezug im privaten Bereich, bereits an den Studieninhalten deutlich erkennbar ist.
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Hierzu erklärt Prof. Dr. Valentin Weislämle von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in seinem Seminarvortrag: “Wirtschaftsstudiengänge liegen im Trend. Will eine Hochschule erfolgreich einen privaten Studiengang anbieten, muss sie sich also auf diese Mainstream-Fächer ausrichten.” Hier zeigte sich gleichzeitig die Kehrseite der Medaille: “Gute Betreuung und Ausstattung sind teuer. Mit den Mitteln der Privaten lassen sich daher kaum so vielfältige Fächerangebote machen wie an staatlichen Hochschulen.”
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AufkleberInsgesamt lässt sich feststellen: Auch wenn private Hochschulen mit vorrangig wirtschaftsorientierten Studiengängen derzeit nur eine bestimmte Sparte bedienen, sind die Methoden oft moderner und die Organisation serviceorientierter. Der Landesvorsitzende der Liberalen Hochschulen, Alexander Schopf, stellt dazu fest: “Die Ausbreitung privater Hochschulen wird langfristig nicht zur Privatisierung der Hochschulbildung führen. Allerdings zeigen sie, dass eine straffe Organisation der Verwaltung und serviceorientierte Ausrichtung auf die Ausbildung der Studenten oft besser mit der Wissenschaftsfreiheit vereinbar sind, als manche staatliche Hochschule denkt. Hier können staatliche von privaten Hochschulen lernen.”

“Südbaden”-Aufkleber, gesehen in Freiburg. Hier der Versuch einer Erklärung dieses folkloristischen Motivs…

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3. Rückblick: Voller Hörsaal – Voller Erfolg beim Vortrag von Dieter Althaus, Ministerpräsident a. D. des Freistaats Thüringen

Ein großer Erfolg war die Veranstaltung der LHG Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Liberaler Hochschulgruppen zum Thema „Solidarisches Bürgergeld – Ein Modell für die Zukunft?“ mit Dieter Althaus. Der Vortrag des Thüringischen Ministerpräsidenten a. D. füllte den Hörsaal an der Universität Hohenheim nahezu komplett. Anwesend waren neben zahlreichen Studenten auch der Präses des Verbands Liberaler Akademiker, Dr. Michael Daemgen, sowie Vertreter der Presse.

Dieter AlthausWer der Einladung der LHG gefolgt war, bekam dafür auch einen besonders aktuellen Einblick in die Materie: Erst kürzlich waren die Ergebnisse der CDU-Expertenkommission um Dieter Althaus als Buch erschienen. Bei dem „Solidarischen Bürgergeld“, wie es von Althaus vorgestellt wurde, handelt es sich teilweise um ein Grundeinkommen, das jedem in Deutschland „von der Wiege bis zur Bahre“ gezahlt werde. Andererseits beinhaltet das „Solidarische Bürgergeld“ eine radikale Vereinfachung des Steuersystems. Durch eine einheitliche Einkommenssteuer von 40 Prozent, sowie eine einheitliche „Lohnsummensteuer“ in Höhe von 18 Prozent, die die bisherigen Lohnnebenkosten ersetzt, würde das System für jeden leicht verständlich.
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„Ein einheitlicher Steuersatz für alle ist nicht nur einfach, sondern auch gerecht“, stellt Althaus darüber hinaus fest. „Was viele gern übersehen ist, dass 40 Prozent eines hohen Einkommens mehr sind als 40 Prozent eines niedrigen Einkommens. Insofern gibt es aus Gerechtigkeitsaspekten keinen Anlass für unterschiedliche Steuerstufen.“

Nach Althaus schlüssigem Vortrag könne sich das System ohne Beeinträchtigung durch demografischen Wandel finanziell selbst tragen. Durch Einsparungen bei der Verschlankung der nicht mehr erforderlichen Staatsverwaltung würden die Mehrausgaben sogar übertroffen, die in diesem System vor allem den unteren Einkommensschichten zu Gute kommen. Dadurch würde das eigentliche Problem mit Hartz IV, so Althaus, nämlich dass sich niedrig bezahlte Jobs am Monatsende kaum vom zu Hause bleiben unterschieden, gelöst.
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Dass das Thema bei den Studenten auf großes Interesse stieß, zeigte sich auch in angeregten Diskussionen während des anschließenden Empfangs. Dort hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit Althaus im persönlichen Gespräch einige Fragen zu klären.
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4. Ausblick auf 2011: 45. BMV und Kongress des Bundesverbands Liberaler Hochschulgruppen “Entwicklungen des Bologna-Prozesses”

Quelle: http://www.liberale-hochschulgruppen.de/index.php/termine/icalrepeat.detail/2011/01/21/19/51|53|52|54|66/45-bmv-und-kongress-qentwicklungen-des-bologna-prozessesq.html

Während ein großer Teil der Studienabsolventen noch ihr Diplom- oder Magisterzeugnis überreicht bekommen, nimmt mit Ausnahme der Fächer Jura und Medizin mittlerweile fast jeder Studienanfänger einen Bachelorstudiengang auf. Diese Jahre des Übergangs sind somit auch die Zeit, eine erste Rückschau vorzunehmen, zu vergleichen und zu evaluieren. Wie verlief die Implementierung der Kopfgeburt „Bologna“ in der Praxis? Welche Hoffnungen haben sich erfüllt, welche Befürchtungen bestätigt? Wie ist der Stand der Dinge in Deutschland und in Europa? Welche Entwicklungen gibt es aktuell und welcher bedarf es? Und letztendlich: Was hat sich aus studentischer Sicht verschlechtert, was verbessert?

Kaum ein Verband, kaum ein Bildungsministerium, das sich nicht in eigenen Symposien und zahlreichen Papieren zum Thema geäußert hat. Professoren äußern sich in Zeitungen und Proseminaren, die Feuilletons werfen täglich neue Interpretationen des Bolognaprozesses ab. Einzig empirische Studien kommen erst langsam zu Tage, wo die Meinungen dazu schon fast feststehen. Bislang waren die Realitäten auf Grund der fehlenden Erfahrungen eben noch überhaupt nicht abbildbar. In der „Bargel-Studie“ im Auftrag des BMBF wurden kürzlich die ersten Generationen angehender Bachelorabsolventen bezüglich ihres Studiums untersucht, die Ergebnisse sind keineswegs eindeutig und müssten viele Kritiker eigentlich zum Schweigen bringen, wie sie auch konkrete Implikationen beinhaltet, wo nach wie vor Probleme sind. Auch in den Studentenverbänden und bei den weiteren Statusgruppen an Universitäten und Fachhochschulen wird zur Zeit zum ersten Mal resümiert, werden die ersten Erfahrungen nüchtern reflektiert.

Auch der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen möchte sich nun auf die Suche machen nach dem wahren Kern des fast schon mystifizierten Sinnbilds hochschulpolitischer Reformbewegungen der letzten Jahrzehnte.

Am Rande dieses Kongresses tagt zudem die 45. ordentliche Bundesmitgliederversammlung des LHG, auf der unter anderem ein neuer Bundesvorstand gewählt wird.

Anmeldeschluss für die BMV und für den Kongress ist der 03.01.11. Antragsschluss für die BMV ist der 06.01.11.

Die Unterbringung erfolgt im Park Inn Mainz.
Anmeldeformular, vorläufige Tagesordnung und weitere Informationen
Veranstaltungsort*: Mainz
Event-Link: http://www.park-inn-mainz.de/

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FestschriftLink zur Festschrift anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Landesverbands Liberaler Hochschulgruppen Baden-Württemberg als PDF

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