Die Hochschulen in Baden-Württemberg stehen in einem nationalen und internationalen Wettbewerb um die besten Studierenden und Wissenschaftler. Um in diesem bestehen zu können, ist eine ausreichende Finanzierung, eine gesunder Wettbewerb und studentische Mitbestimmung essentiell.
Umfangreich und ausreichend finanzierte Universitäten sind eine Notwendigkeit sowohl für den Wissenschafts-, als auch den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Nachwuchsführungskräfte und Wissenschaftler werden an Universitäten für Wirtschaft und Wissenschaft ausgebildet. Um das Land weiterhin in beidem auf einem hohen Stand zu halten, sprechen sich die Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg für eine ausreichend solide Grundfinanzierung der Hochschulen und Universitäten aus. Neben der Grundfinanzierung muss das Finanzierungsmodell der Hochschulen einen höheren Wettbewerb zwischen den Hochschulen ermöglichen. Der Aufbau von interessanten und gefragten Studiengängen muss durch eine den Studierenden pro Kopf zusätzlich folgende Finanzierung ermöglicht werden. Darüber hinaus brauchen Hochschulen auch in der Finanzhoheit eine höhere Autonomie dem Land gegenüber. Die Hochschulen können im Zweifel vor Ort besser entscheiden, wofür welche Mittel verwendet werden müssen oder sollen.
Wir fordern den Wettbewerb der Hochschulen um die besten Forschenden, Lehrenden und Studierenden sowie den Wettbewerb um öffentliche und private Ressourcen. Eine fundamentale Voraussetzung für funktionierenden Wettbewerb ist ein hohes Maß an Autonomie der Hochschulen. Über ihren strategischen und operativen Betrieb müssen die Hochschulen daher eigenständig entscheiden können. Hochschulen sollen eigenständig über ihr Personal, Budget und ihre Liegenschaften entscheiden können. Die Liberalen Hochschulgruppen bekennen sich zu dieser Vielfalt, die weiterzuentwickeln ist, indem jede Hochschule ihr eigenes Profil zukunfts- und nachfrageorientiert selbst bestimmt.
Als Liberale Hochschulgruppen unterstützen wir die Selbstverwaltung der Studierenden und die studentische Mitbestimmung an Hochschulen. Daher fordern wir neben den üblichen Wegen der Mitbestimmung die auf ein Jahr befristete Berufung eines studentischen Vizepräsidenten an allen Hochschulen. Die studentische Vertretung im Senat muss ausgebaut werden, damit die große Gruppe der Studierenden endlich angemessen repräsentiert ist. Zudem setzen wir uns für eine höhere Mitbestimmung der Studierenden über die an den Hochschulen zur Verfügung gestellten Mittel ein.
Studierendenschaften haben auf ein effizienteres System zu setzen, welches es den Aktiven ermöglicht, sich zu engagieren und dennoch das Studium nicht „schleifen lassen“ zu müssen. Wir setzen uns für eine Verkürzung von Kommunikationswegen und das Schaffen von eindeutigen Verantwortlichkeiten ein, welche es ermöglichen, dass Ehrenamt auch Ehrenamt bleibt und studentische Gelder sinnvoll verwaltet werden können.
Studentische Organisationen, die den Anspruch haben, alle Studierenden zu vertreten, ob direkt an der Hochschule oder auf Landes– und Bundesebene, müssen grundsätzlich demokratisch legitimiert und in ihrer Struktur hinreichend transparent sein. Sie müssen sich dafür einsetzen, die hochschulpolitischen Belange aller Studierenden widerzuspiegeln und ihnen einen Mehrwert bieten.
Der Verein „freier zusammenschluss von student*innenschaften“ (fzs) sieht sich zwar selbst als bundesweite Studierendenvertretung, zeichnet sich jedoch durch Intransparenz und unzureichende demokratische Legimitation aus. Anstatt Studierenden in ihren hochschulpolitischen Belangen zu vertreten, überschreitet er regelmäßig sein hochschulpolitisches Mandat und vertritt mitunter linksextreme Ansichten und Forderungen.
Die Liberalen Hochschulgruppen finden nicht, dass dies eine gute Vertretung aller Studierenden auf Bundesebene darstellt, erkennen darum den fzs als Studierendenvertretung nicht an und lehnen eine Zusammenarbeit mit seinen Vertretern ab, sofern sich seine Strukturen nicht maßgeblich verbessern.
Als Liberale Hochschulgruppen Baden-Württemberg fordern wir die zeitnahe Konstituierung der Landesstudierendenvertretung, um eine demokratisch legitimierte Vertretung der Studierenden auf Landesebene zu etablieren.
Private Hochschulen sind ein wichtiger Teil unserer akademischen Landschaft, da gerade diese hochinnovativ sind und als Leuchttürme des Ideenreichtums fungieren. Aus Sicht der Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg ist eine Akkreditierung privater Hochschulen durch den Wissenschaftsrat nicht sinnvoll. Genau wie staatliche Hochschulen sollten diese von Akkreditierungsagenturen akkreditiert werden, welche über weitreichende Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Wir sehen in den Hochschulen in freier Trägerschaft wichtige Partner zur Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung unseres Hochschulwesens, die Vielfalt fördern und neue Ideen generieren. Wir setzen uns daher für eine Förderung von Hochschulen ein, die den Mut haben, neue Wege eigenständig zu gehen.
Studierendenwerke leisten mit ihrem weit gefächerten Angebot einen wichtigen Dienst am Hochschulleben vor Ort. Es muss jedoch gewährleistet sein, dass auch private Anbieter auf dem Campus zugelassen sind. Studierendenwerke dürfen keine Monopolstellung einnehmen und müssen sich dem Wettbewerb stellen.
In Zeiten des Anstiegs der globalen Temperaturen durch den menschengemachten Klimawandel betrifft dieses Thema auch Universitäten und Hochschulen.
Die Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg setzen auf Klimaschutz durch Eigenverantwortung und nicht durch Verbote. Auch die Hochschulen und Universitäten des Landes sollten ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt und den kommenden Generationen übernehmen. Emissionswerte und -quellen sollten in regelmäßigen Zyklen ermittelt und die effizientesten Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen erkannt und umgesetzt werden.
Zudem sollten Studierende die Möglichkeit haben, sich nach ihren individuellen Wünschen und Möglichkeiten umwelt- und klimafreundlich zu verhalten. Um dies zu ermöglichen sollten Universitäten und Hochschulen die notwendige Infrastruktur und nötige Angebote bereitstellen. Dazu gehören zum Beispiel ausreichend Fahrradstellplätze, vegane und vegetarische Angebote in der Mensa und Trinkwasserbrunnen.
Die Liberalen Hochschulgruppen Baden-Württemberg sehen Innovation und Forschung als einen wesentlichen Faktor, um nachhaltigen Klima- und Umweltschutz betreiben zu können. Hochschulen und Universitäten sollten Forschung, aber auch die Gründung von Start-Ups in diesem Bereich fördern und dabei auch Unterstützung von Seiten des Landes bekommen. Nur so kann Baden-Württemberg langfristig ein florierender Standort für Wirtschaft, Forschung und Innovation bleiben.
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