Das Grundsatzprogramm der LHG

  • 09.04.2008

Liberale Grundsätze
Für uns bedeutet eine liberale Grundhaltung für unsere Hochschule einzutreten, sei es durch ehrenamtliches Engagement in studentischen Initiativen, Fachschaften oder im AStA. Hierbei ist es unser oberster Grundsatz ein Miteinander aller Beteiligten zu Erreichen, denn nur gemeinsam mit anderen Organen unserer Universität lassen sich ehrgeizige Ziele realisieren.
Es kann daher nicht Ziel sein immer nur zu fordern, wir – die Studenten als zukünftige Leistungsträger – müssen selbstkritisch und mit Eigenengagement als Beispiel für diese Gesellschaft vorangehen.
Die „Renaissance des Barockschlosses“, die Renovierung unserer Universität durch Professoren, Angestellte und Studenten, war eine Aktion, die dem Herz unseres liberalen Denkens entsprach. Jeder gibt nach seinen Möglichkeiten etwas, um die Gemeinschaft voran zu bringen, ohne dass die eigene Freiheit beeinträchtigt wird. Freiheitliches Denken wieder in den Mittelpunkt zu stellen – dafür stehen wir.
„Die Kraft der Freiheit zu stärken, darauf achten, dass es gerecht zugeht in Deutschland, und dazu beitragen, dass wir ein Land der Ideen werden, dafür will ich eintreten und dafür bitte ich um das Mitmachen aller.“ Diesen Worten unseres künftigen Bundespräsidenten Horst Köhler wollen wir uns anschließen, und wie er um die Unterstützung aller werben.

Realität erkennen – Chancen nutzen
In der gegenwärtigen Situation knapper Kassen müssen in allen Teilen staatlicher Aufgaben Kürzungen und Einsparungen vollzogen werden. Dies ist notwendig um die Handlungsfähigkeit unseres Staates dauerhaft zu gewährleisten.
Die Liberale Hochschulgruppe Mannheim erkennt diese Realität, gibt aber zu bedenken, dass einzig und allein das Hochschulstudium und somit die Investition in Forschung und Lehre unser Land für den zukünftig immer härter werdenden internationalen Wettbewerb optimal vorbereiten können.
Wir fordern daher die vorhandenen knappen Mittel nicht länger in ökonomisch widersinnige Subventionen zur Linderung von Symptomen unserer krankenden Gesellschaft zu verschwenden. Stattdessen müssen mehr Mittel direkt in die Bildung investiert werden um einen strukturellen Wandel aus dem Inneren der Gesellschaft zu erreichen.
Die LHG als studentische Hochschulgruppe arbeitet dafür, dass Politik und Gesellschaft diese gegenwärtige Realität anerkennen und zur Aufklärung und Verbesserung unserer Situation beitragen. Allerdings sehen wir uns Studenten auch selbst in der Verantwortung: Jeder Einzelne von uns muss eigenverantwortlich seinen Teil beitragen.

Studienfinanzierung: Gleiche Chancen – gleiche Pflichten
Wir sind auch bereit, uns in angemessener Weise finanziell an unserem Studium zu beteiligen. Allerdings nur, wenn dies auf sozial ausgewogene Weise passiert, ohne das eine soziale Selektion stattfindet. Zudem muss eine direkte Beteiligung der Studierenden an der Studienfinanzierung auch zu einer direkten Verbesserung der Studienbedingungen führen, das Geld darf auf keinen Fall zur Finanzierung anderer Staatsausgaben verwendet werden.
Aber auch innerhalb der Hochschulen müssen vorhandene Mittel effizient eingesetzt werden und Möglichkeiten zur sinnvollen Kosteneinsparung realisiert werden. In diesem Zusammenhang ist Profilschärfung ein mögliches Instrument, das aber stets einer kritischen Beurteilung bedarf. Die Universität Mannheim ist bereits exzellent aufgestellt, aber auch in Zukunft müssen alle Fachbereiche für die Erhaltung der gegenwärtigen Spitzenplätze arbeiten.
Gerade in schwierigen Zeiten müssen kreative und kluge Köpfe aus allen Teilen der Gesellschaft die Möglichkeit bekommen die Zukunft aller aktiv mitzugestalten. Das Humankapital, das wir in Deutschland vorfinden, korreliert in keiner Weise mit dem finanziellen Hintergrund der Studenten. Daher muss jeder studierwillige junge Mensch die Möglichkeit haben, seine Ziele zu verwirklichen.

Prinzip Leistung
Wer sich heute um einen Ausbildungsplatz in der freien Wirtschaft bemüht, sucht sich die Adressaten seiner Bewerbungen selbst aus. Auch in der staatlichen Ausbildung müssen zukünftige Studenten – als mündige Bürger – die gleichen Möglichkeiten erhalten. Daher muss der schwerfällige Verwaltungsapparat der ZVS abgeschafft werden, jeder junge Mensch sollte sich direkt an der Hochschule seiner Wahl bewerben können. Nur so entsteht ein Wettbewerb um die besten Köpfe, der Leistungsbereitschaft und Engagement des Einzelnen in den Vordergrund stellt.
Auf der anderen Seite muss sich jeder Studierende durch seine persönlichen Leistungen auszeichnen und zeigen, dass er zu Recht auf einer Hochschule studiert. Nur dieses Zusammenspiel von Leistungsbereitschaft und Leistungserwartungen kann dauerhaft Erfolge bringen.

Investitionen in die Zukunft
Das zunehmende finanzielle Engagement von Unternehmen der freien Wirtschaft an der Universität Mannheim muss als Chance für alle Studierenden verstanden werden. In Zeiten knapper Kassen und ständig gekürzter Landeshaushalte müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, die finanzielle Sicherheit von Forschung und Lehre sicherzustellen.
Jedoch müssen alle Sponsoringaktivitäten stets einer kritischen Würdigung unterliegen, um auch in einem xy-Hörsaal die Freiheit der Lehre zu gewährleisten. Zudem müssen Drittmittel stärker im Sinne studentischer Belange eingesetzt werden, um im nationalen und internationalen Wettbewerb der Hochschulen zu bestehen.
Neue und etablierte technische Möglichkeiten zur Unterstützung der Lehre müssen gefördert und ausgebaut werden. Wir begrüßen Tele-Teaching-Angebote und multimedial unterstütze Vorlesungen. Jedoch sind an all diese Dinge Vorraussetzungen geknüpft, die für einen sinnvollen Einsatz unabdingbar sind. Vor allem muss vorhandenes technisches Equipment einsatzbereit sein und das Lehrpersonal den sinnvollen Umgang beherrschen.

Kräfte bündeln, Schwächen erkennen
Den schmalen Grat zwischen vernünftiger Profilbildung und engstirniger Gier nach Kostenersparnissen nicht zu überschreiten muss ein wichtiges Ziel sein und bleiben. Eine zu starke Fokussierung schwächt langfristig auch den Kernbereich, ohne Nebenfächer kann es kein gesundes Hauptfach geben.
Eine „Business School“ kann daher niemals unsere Universität ersetzen. Ein gleichberechtigtes Miteinander anderer Fachbereiche mit den ausgezeichneten Mannheimer Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ergibt maximale Synergieeffekte. Denn auch andere Fakultäten an unserer Universität leisten hervorragende Arbeit und bilden hochqualifizierte Fachkräfte aus. Jeder Fachbereich muss sich jedoch selbstkritisch betrachten um sinnvolle Kostenersparnisse zu realisieren.
Die logische Konsequenz daraus ist, die gegenwärtigen Spitzenpositionen zu erhalten und zu fördern. Die Qualität muss dabei den Vorrang vor dem letzten gesparten Cent haben. Falscher Geiz ist nicht geil.

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