Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer plant, dass Studierende aus dem außereuropäischen Ausland zukünftig Studiengebühren in Höhe von 1.500 € pro Semester zahlen sollen. Der Ministerin zufolge wird dies zu geringeren Abbrecherquoten und zu einer besseren Betreuung führen.
Die Liberale Hochschulgruppe lehnt diese Pläne jedoch eindeutig ab. Zwar können Studiengebühren grundsätzlich auch ihr Gutes haben, vor allem wenn die nachgelagert werden, d.h. in den ersten Jahren des Berufslebens zu zahlen sind. In der vorgeschlagenen Form machen sie es finanziell schlechter gestellten Menschen jedoch faktisch unmöglich, in Deutschland zu studieren. Dies ist nicht nur eine ungerechtfertigte Benachteiligung von ausländischen Studierenden; es schadet auch der Bildung in Deutschland. Gerade internationale Forschungsstandorte wie Heidelberg leben davon, dass Studierende auch aus Nicht-EU-Ländern hierher kommen und die Wissenschaft mit einem anderen Blickwinkel bereichern.
Vor allem aber dient die Erhebung von Studiengebühren wohl nur dazu, die Einnahmen des Wissenschaftsministeriums zu erhöhen und damit den Landeshaushalt auszugleichen. Wenn überhaupt, müssen sich Studiengebühren jedoch an dem tatsächlichen Verwaltungsaufwand orientieren und individuell von der jeweiligen Hochschule erhoben werden. Zudem müssen sie durch die Hochschule selbst verwaltet werden und so der qualitativen Verbesserung der Lehre dienen. Auf keinen Fall dürfen allgemeine Haushaltsdefizite auf Kosten ausländischer Studierender gestopft werden!