Der Bundesvorstand der Liberalen Hochschulgruppen (LHG) bemängelt das von der OECD festgestellte flächendeckende Finanzierungsdefizit in der deutschen Hochschullandschaft und fordert Abhilfe.
Berlin, 20.09.2017. Die letze Woche veröffentlichen Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind für Deutschland alarmierend. Die deutschen Ausgaben seien im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich, lässt sich den Papieren der OECD entnehmen. Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK) folgert: „In die Bildung muss sehr viel mehr investiert werden, die Grundfinanzierung der Hochschulen muss endlich konsolidiert werden.“
Der LHG sieht ebenfalls mit Besorgnis auf die veröffentlichten Zahlen. Johannes Dallheimer, Bundesvorsitzender: „Jetzt haben wir endlich schwarz auf weiß, dass die Hochschul- und Bildungsfinanzierung bei uns ungenügend ist. Höchste Zeit, das zu ändern!“ Um dieses Defizit zu beheben, hält der LHG umfangreiche Bildungsinvestitionen genau wie die HRK für unumgänglich. Den Bildungsföderalismus hat der LHG als zentrales Übel ausgemacht, deshalb fordert der Verband die Aufhebung des Kooperationsverbotes.
Zusätzlich müssten die einzelnen Studierenden endlich in den Fokus der Finanzierung rücken – der LHG vertritt hier das „Geld folgt Studierenden“ (GeFoS) Modell. Nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel erhielten die Hochschulen für jeden immatrikulierten Studierenden einen vorher errechneten Betrag aus einem bundesweiten Topf, in den alle Bundesländer einzahlen. Damit würde der Konkurrenzkampf der Bundesländer untereinander endlich aufgehoben. Als zusätzliche Finanzierungsquelle sieht der LHG einkommensabhängige, nachgelagerte Studienbeiträge. „Richtig umgesetzt können unsere Vorschläge uns in die Top 5 der OECD-Länder führen, das muss unser Ziel sein“ schließt Dallheimer kämpferisch.