Wahlprogramm 2022

  • 04.06.2022
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Uni Heidelberg innovativ & nachhaltig gestalten! Wie wir die Universität gestalten wollen.

Inhalt:

  1. Digitale Universität – Heidelberg kann mehr
  2. Nachhaltige Universität – Think global, act local
  3. Moderne Universität – Bessere Studienbedingungen
  4. Effiziente Universität – solide Finanzen
  5. Resiliente Universität – #mentalhealthmatters
  6. Diskriminierungsfreie Universität – Uni für alle
  7. Freie Universität – Freiheit für Wissenschaft und Individuum

1. Digitale Universität – Heidelberg kann mehr

RCDS und LHG bekennen sich zu einer zukunftsfähigen, innovativen und digitalen Universität. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf, wenn zahlreiche andere Universitäten im Digitalsektor so viel weiter sind als unsere Uni Heidelberg. Heidelberg kann mehr. Daher fordern wir:

1.1 Uni-App

Die Universität soll eine Uni-App einführen, über die sich alle täglichen Bereiche der Studenten regeln und einsehen lassen. In der Uni-App sollen insbesondere alle Funktionen des LSF gebündelt und noch weitere hinzugefügt werden:

  • –  Mobiles LSF / Vorlesungsverzeichnis
  • –  Mobile Antragsstellung
  • –  Stunden- und Klausurpläne
  • –  An- und Abmeldung zu Klausuren
  • –  Notenspiegel
  • –  UB-Ampel
  • –  Mensa-Essenspläne

    Tatsächlich bestehen jetzt schon Apps, über die man das LSF mobil abrufen kann. Offiziell verbietet die Uni die Verwendung solcher Apps jedoch – ein Grund mehr, eine eigene App einzuführen. Die bestehenden Anbieter zeigen zudem, dass dies mit wenig Aufwand möglich ist.

    1.2 BIB-Ampel

    Wir fordern die Einführung einer BIB-Ampel in den Uni-Bibliotheken, sodass jeder Student digital einsehen kann wie stark die jeweilige Bibliothek ausgelastet ist und ob es noch Sinn ergibt, sich beispielsweise aus Eppelheim auf den etwas längeren Weg zur Uni zu machen. Realisiert werden könnte das über ein Laser zur Personenzählung am Eingang der Bibliotheken. In der UB existiert ein solcher Laser schon, somit müsste dieser nur noch in das digitale Ampelsystem integriert werden. Die BIB-Ampel soll auch in die Uni-App integriert werden.

    1.3 Digitale Lehre

    Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der fortschreitenden Digitalisierung in Gesellschaft und am Arbeitsmarkt fordern wir die Schaffung eines digitalen Vorlesungsarchivs, um ein digitales,

flexibles und zeitgemäßes Lernen gewährleisten zu können. In den Vorlesungsarchiven sollen alle Grundlagenvorlesungen (dh. alle sich wiederholenden Vorlesungen) entweder als Video oder als Audio aufgezeichnet und dauerhaft bereitgestellt werden. Darüber hinaus sollen die Grundlagenvorlesungen als Podcasts angeboten werden und bspw. bei Spotify und Co. verfügbar sein – von dieser Möglichkeit machen bereits jetzt viele Professoren an anderen Universitäten Gebrauch (zB die unter Juristen berühmten Podcasts der LMU). Zudem wollen wir die Dozenten der Universität Heidelberg dazu verpflichten ihre Vorlesungsunterlagen über Moodle oder das digitale Vorlesungsarchiv den Studenten zugänglich zu machen. Weiterhin fordern wir die Einrichtung eines Online Klausurportal in dem Altklausuren sowie die dazugehörigen Lösungen von den Studenten eingesehen werden können. An vielen Fakultäten wird dies auch schon über die Fachschaften, jedoch oft nicht digital, organisiert. Insofern wäre der Aufwand dazu auch gering.

1.4 Digitale Lizenzen

Es ist nicht zeitgemäß, das viele Bücher nur in begrenzter Anzahl in Bibliotheken verfügbar sind. Die Universität soll daher ein breites Kontingent an digitalen Lizenzen zusätzlich zum jetzt schon bestehenden Angebot erwerben. Für Juristen würde dies beispielsweise einen Beck-Online-Vollzugang oder EMBASE für die Medizinier bedeuten.

1.5 Anlaufstelle „Neuland“ – Digital Award

Wir fordern die Einrichtung einer Anlaufstelle „Neuland“, um einen Ansprechpartner seitens der Universität für die digitalen Probleme der Studenten zu Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang setzen wir uns für die Einführung eines Preises für das Aufdecken von Sicherheits- und Datenschutzlücken ein, um die Cybersicherheit der digitalen Infrastruktur der Universität sowie die Daten des Lehrpersonals und der Studenten auch in Zukunft effektiv schützen zu können.

2. Nachhaltige Universität – Think Global, act local

Natürlich sehen wir die Hauptaufgabe der Universitäten in Forschung und Lehre. Der Klimawandel zählt aber zu einer der drängendsten Aufgaben unserer Zeit. Wenn Deutschland klimaneutral werden soll, muss das auch für die Universität gelten. Wir möchten, dass die Uni Heidelberg dabei eine Vorreiterrolle einnimmt: Einerseits soll der Universitätsbetrieb nachhaltig und klimaneutral funktionieren, andererseits sollen Zukunftstechnologien (zB Carbon Capture, Energiespeicher oÄ) spezifisch an der Universität gefördert werden.

2.1 Klimaneutrale Universität

Wir fordern, dass die Universität Heidelberg eine Klimaneutralität bis 2030 anvisiert. Dabei soll transparent dargelegt werden, an welchen Stellen klimaschädliche Emissionen produziert werden, wo man dies vermeiden kann, und gegebenenfalls warum es an einigen Stellen noch nicht möglich ist. Wo eine vollständige Klimaneutralität in Forschung und Betrieb nicht möglich ist, sollenKompensationsangebote zur Erreichung einer „Netto-Null“ genutzt werden.

2.2 Klimafreundliche Mobilität

Bei der Einsparung von CO2 nimmt auch der Verkehr eine Schlüsselrolle ein. Wir fordern hierzu:

  • –  Ausreichend und gute Fahrradstellplätze auf dem Gelände der Universität.
  • –  Dass Dienstfahrten mit Zug oder ÖPNV und nicht mit Flugzeug bestritten werden.
  • –  CO2-Kompensierung bei unvermeidlichen Dienstreisen per Flugzeug.

– Förderung fahrradfahrender Studenten.

2.3 Ressourcenschonende Lehre

Zu einer umweltfreundlichen Lebensweise gehört auch ein bewusster Umgang mit Ressourcen, hier dürfen die Universitäten keine Ausnahme sein.

  • –  Papier sollte gespart werden, wo immer Arbeitsblätter oder Handouts keine unbedingte Notwendigkeit darstellen.
  • –  Auch die Hochschulbürokratie sollte für einen ressourcenschonend Umgang mit Papier sensibilisiert werden.
  • –  Zusätzlich sollte stets die Menge der Müllproduktion und der Wasserverbrauch beobachtet und evaluiert werden.

    2.4 Klimaneutrale Energie für die Uni

    Wir fordern die Universität Heidelberg dazu auf, ihre derzeitige auf Gas basierende Energieversorgung auf klimaneutralen, zertifizierten Strom umzustellen. Hier böte sich beispielsweise der Heidelberg- Green Tarif an. Das macht die Universität nicht nur nachhaltig, sondern auch krisenfest, wenn sie unabhängig von ihrer derzeitigen Versorgung durch Strom aus der Gasturbine im INF wird.

    Dazu soll die Universität Photovoltaik fördern und nach Möglichkeit Solarpanels auf den Unidächern bauen, um günstig, klimafreundlich und unabhängig einen Teil der Energie zu beziehen. Dafür soll auch die Kooperation mit der Heidelberger Energiegenossenschaft ausgebaut werden. Wo zudem Dachbegrünung möglich ist, soll auch dies geschehen.

3. Moderne Universität – bessere Studienbedingungen für alle

3.1 Bibliotheken

Wir fordern die Bereitstellung von mehr Lern- und Gruppenräumen in der UB und den Fakultätsbibliotheken, um den vermehrten Lern- und Gruppenaustausch in der Zeit nach Corona zu fördern. Zudem fordern wir die Einrichtung von Ruheräumen in der Bibliothek als Rückzugsort in der Bibliothek. Weiterhin setzen wir uns für eine zeitliche Anpassung der Bibliotheksöffnungszeiten an die variierenden Lernbedürfnisse der Studenten in den Klausur- und Hausarbeitszeiten ein. Außerdem sollte es künftig möglich sein, Rucksäcke mit in die Bibliotheken zu nehmen – an anderen Universitäten (zB Mannheim oder Karlsruhe) ist dies ohnehin schon erlaubt. Um Diebstähle zu verhindern, sollen daher Magnetschranken (wie zB im Juristischen Seminar) in jeder Bibliothek am Eingang installiert werden.

3.2 Freisemester für Gründer

Für Gründer sollte es in Zukunft möglich sein, mehr Zeit in die Entwicklung ihres Start-ups zu stecken, ohne dafür im Studium schlechter gestellt zu werden. Deshalb fordern wir den Anspruch auf zwei Freisemester für Gründer. Diese sollen sich nicht negativ auf die Studienzeit auswirken und ebenso für Examensstudiengänge gelten, sodass der “Freischuss” trotz Gründung möglich ist. Dadurch sollen Hürden zum Gründen gesenkt werden, da der Studienplatz gesichert und der Versicherungsstatus geklärt ist. Wir wollen, dass in Heidelberg ein neuer Gründergeist entfacht und eine starke Start-up Kultur weiter wächst.

3.3 Faire Prüfungsbedingungen

Zudem setzen wir uns für eine frühzeitige Bekanntgabe von Klausurterminen ein, um den Studenten ausreichend Zeit für die Vorbereitung auf Klausurtermine einzuräumen. Weiterhin halten wir die Einführung anonymisierter Klausuren für erforderlich, um faire Prüfungsbedingungen zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine Anwesenheitspflicht nicht mit unserer Vorstellung eines selbstbestimmten Universitätsstudiums zu vereinbaren, weshalb wir uns für die Abschaffung jedweder Anwesenheitspflichten in Seminaren oder Vorlesungen aussprechen.

3.4 Resilienz gegenüber Katastrophen

In Anbetracht sich mehrenden Krisen und Konflikte sollte die Universität ihren Katastrophenschutzplan auf den Prüfstand stellen und vor dem Hintergrund neuer Bedrohungslagen evaluieren und anpassen. Im Kontext einer gestiegenen nuklearen Gefahrenlage aufgrund des Ukraine-Konflikts, sollte die Universität über die Anschaffung eines Vorrats an Jodtabletten, sowie der Abhaltung einer Gefahrenpräventionsübung in Hinblick auf einen nuklearen Angriff abhalten. Zudem sollte die Universität aufgrund des Amoklaufs im Neuenheimer Feld einen Übersetzer für zukünftige Ausnahme- und Katastrophensituationen zur Verfügung stellen. Auch sollte die Universität einen „Katastrophenalarm“ in Erwägung ziehen, welcher allen Studierenden das klare Signal gibt, sich in geschlossene Räume zu begeben und dort Schutz vor der etwaigen Bedrohung ggf. durch Verbarrikadieren zu suchen. Zuletzt sollten – ähnlich wie in Schulen – alle Vorlesungsräumlichkeiten von innen für den Ernstfall verschließbar sein.

3.5 Vorrang von Univeranstaltungen

Die Hörsäle und Räume der Universität dienen vorrangig der akademischen Ausbildung der Studenten. Eine Vergabe dieser Räumlichkeiten für außeruniversitäre Veranstaltungen darf nur im Ausnahmen Fall und nach sorgfältiger Interessenabwägung erfolgen. In Prüfungssituationen ist das Auswahlermessen der Universität im Hinblick auf die Vergabe an Private jedoch stark reduziert, da das Vertrauen der Studenten auf Prüfungstermine, sowie deren Anspruch auf die zuverlässige Bereitstellung angemessener Prüfungsbedingungen schutzwürdiger erscheint, als die Interessen privater welche diese Räume für ihre Zwecke nutzen wollen.

3.6 Finanzielle Bildung

Wir sprechen uns für die Bereitstellung und den Ausbau finanzieller Bildungsangebote an der Universität Heidelberg über Veranstaltungen und Vortragsreihen aus. Die Studenten sollten schon frühzeitig für ihre Altersvorsorge, sowie finanzielle Fragen zum Berufseinstieg und Erwerbsleben sensibilisiert werden, um optimal mit eigenen Finanzen haushalten zu können und auf ihr Leben nach der Universität vorbereitet zu sein. Hierfür böte sich unter anderem eine Kooperation mit der studentischen Initiative Wertpapier Heidelberg e.V. an, um sachliche und interessenskonfliktarme Veranstaltungsformate zu organisieren.

4. Effiziente Universität – Solide Finanzen

4.1 Semesterbeitrag senken – Ausgaben begrenzen

Der Semesterbeitrag an der Universität ist mit 171,80 EUR aktuell deutlich zu hoch. Vom Gesamtbetrag fließen 70 EUR (Verwaltungskosten) direkt an die Universität und weitere 54 EUR an das Studierendenwerk. Der Beitrag an die Verfasste Studierendenschaft (VS) über 47,80 EUR setzt sich zusammen aus dem eigentlichen Beitrag an die VS über 10 EUR und der Komplementärfinanzierung des Semestertickets über 35,30 EUR und der nextbike-Umlage über 2,50 EUR.

Insbesondere für finanziell schwächere Studenten ist der Gesamtbetrag dabei jedoch eine zu große Belastung. Wir sprechen uns daher einerseits für dafür aus, dass sämtliche Einzelbeiträge in Zukunft nicht erhöht werden dürfen und andererseits auch keine neuen Umlagebeträge (zB für das Theaterticket) hinzukommen dürfen – der Gesamtbetrag ist bereits jetzt zu hoch.

Zudem soll der StuRa den VS-Beitrages stufenweise auf 7,50 EUR absenken und eine weitere Absenkung prüfen. Wir sind der Meinung, dass der StuRa ein Finanzvolumen von 291.870 EUR pro Semester (im Jahr 583.740 EUR) nicht vollständig benötigt, schon allein, weil das Gesamtvolumen in den letzten Jahren gar nicht abgerufen wurde. Der StuRa schuldet es somit den Studenten, möglichst wenig Geld auszugeben, schon aus Gründen sozialer Gerechtigkeit.

Um die Senkung zu ermöglichen, muss der StuRa Ausgabenkürzungen vornehmen: Die Ehrenämter in der VS sollen wieder Ehrenämter werden und nicht mit zB teilw. 500 EUR wie ein regulärer Job entlohnt werden. Auch sollen externe Gruppen ohne Bezug zur Universität in Zukunft nicht mehr finanziell unterstützt werden dürfen. Zuletzt soll die VS aus dem sog. freien Zusammenschluss der Student*innenschaften (fzs) (Mitgliedsbeitrag iHv. ca. 23.000 EUR / Jahr) austreten: Der fzs verfehlt schon seit langer Zeit sein hochschulpolitisches Mandat und unterstützt auch die antisemitische BDS- Bewegung.

4.2 Semesterticket neu denken

Weiterhin muss das derzeitige Modell des Semestertickets gründlich überdacht werden. Derzeit kostet das Semesterticket 175 EUR, wobei zusätzlich jeder Student den o.g. Sockelbetrag von 35,30 EUR unabhängig vom Kauf zahlen muss. Die (fiktiven) Gesamtkosten betragen damit 210,30 EUR. Im Vergleich zum Nutzen ist das deutlich zu viel: Während damit nur im VRN-Verbund gefahren werden kann, existieren in anderen Bundesländern teils landesweite Semestertickets, die zudem noch deutlich günstiger sind. Hier wäre eine günstigere Alternative möglich: Das Land Baden-Württemberg hat bereits ein landesweites 365-EUR-Ticket eingeführt, das der VRN nur noch umsetzen müsste und für Studenten bis 26 Jahren gelten würde. Aufs Jahr gerechnet wäre dieses Ticket nicht nur deutlich günstiger, sondern erfasst auch einen weitaus größeren Tarifbereich. Wir fordern daher den StuRa auf, sich in erneute Verhandlungen mit dem VRN zu begeben und folgende Punkte dabei zu berücksichtigen:

  • –  Die aktuelle Wochenendregelung soll in jedem Fall beibehalten werden.
  • –  Studenten über 26 müssen auch einbezogen werden.
  • –  Der RNV soll das 365-EUR-Ticket endlich umsetzen und dieses nach Möglichkeit auch halbjährlich

    anbieten. Im Idealfall soll es das derzeitige Semesterticket ersetzen und / oder ergänzen. Dazu soll

    ein neuer Vertrag mit dem VRN ausgehandelt werden.

  • –  Jedenfalls aber dürfen in Zukunft weder die Kosten für das Semesterticket noch für die

    Komplementärfinanzierung weiter steigen.

    4.6 nextbike- und Theaterticket-Umlage

    Zudem soll der StuRa die Kooperation mit VRN-Nextbike beenden. Kosten und Nutzen stehen hier in keinerlei Relation. Nur ein Drittel der Studenten hat sich überhaupt für die Nutzung registriert, ohnehin haben die meisten Studenten ein eigenes Fahrrad. Die Gesamtkosten von ca. 146.000 EUR pro Jahr sind, gemessen an den Nutzungszahlen, schlicht viel zu gering. Es kann nicht sein, dass das VRN- Nextbike-Angebot insgesamt so indirekt nur durch die Studenten finanziert wird.

    Zuletzt sind wir dagegen, dass das Theaterticket künftig durch eine gesonderte Umlage ähnlich des nextbike-Angebots finanziert werden könnte. Die Kosten dafür sollen auch weiterhin aus dem Budget des StuRas bestritten werden.

4.7 Hochschulpolitisches Mandat: Politik den Politikern überlassen

Der StuRa sollte sich ausschließlich der Vertretung der Studenten widmen und sich somit nur auf sein hochschulpolitisches Mandat beschränken. Ein allgemein-politisches Mandat besitzt der StuRa ohnehin nicht – das untersagt schon das Landeshochschulgesetz (vgl. § 65 III LHG).

Weiterhin setzen wir uns für einen nach außen hin neutralen StuRa ein, der mit allen Hochschulgruppen kooperiert, welche sich auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung befinden. Der StuRa bildet sich aus Studenten wird von uns Studenten finanziert. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass der StuRa seine Mittel und insbesondere seine Räume nur für studentische Gruppen aufwendet bzw. zur Verfügung stellt und dies nicht für Gruppierungen ohne universitären Bezug tut.

4.8 StuPa statt StuRa

RCDS und LHG stehen für eine demokratische und transparente Universität. Dementsprechend sprechen wir uns für die Einführung eines Studierendenparlaments (StuPa) statt des bestehenden Studierendenrats (StuRa) aus. In einem solchen StuPa wären anders als im StuRa nur noch gewählte Repräsentanten vertreten. Dies ist deutlich demokratischer.

5. Resiliente Universität – #mentalhealthmatters

Ein Kernanliegen ist uns, eine verbesserte psychologische und psychiatrische Versorgung der Studenten sicherzustellen. Zwar bietet die Universität Heidelberg mit der Psychosozialen Beratungsstelle (PBS) schon eine zentrale Versorgungsstelle an, die angebotenen Zeiträume für Beratungsgespräche sind dabei aber sehr begrenzt. Zum anderen schlagen wir vor, unter Umständen bei der PBS in begrenztem Rahmen tatsächliche eigene Therapieplätze zu prüfen und probeweise einzurichten. Bis jetzt ist die PBS hauptsächlich für Weitervermittlung zuständig – gerade nach der Pandemiezeit – sind aber viele Anlaufstellen abseits der Universität (insb. Psychotherapeuten oder die ZP) hoffnungslos überlaufen – auf Termine wartet man Monate. Wichtig ist aber auch, dass noch besser über bestehende Angebote informiert wird – insbesondere die PBS. Viele Studenten wissen gar nicht, dass es kostenlose Anlaufstellen mit schneller Terminvergabe gibt. Weiterhin fordern wir offene Beratungsangebote an jedem Campus, die in der Kombination den Bedürfnissen der Studenten gerecht werden und zu einer frühzeitigen Hilfestellung beitragen.

6. Diskriminierungsfreie Universität – Uni für alle

Die Universität Heidelberg soll ein sicherer Raum für alle Studenten sein. Wir reduzieren das Individuum nicht auf bestimmte Marginalisierungsmerkmale, erkennen aber an, das bestimmte Personengruppen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind. Wir unterstützen Studieren mit Kind, auch im Alter, Behinderung, unabhängig von Religion, Ethnie, familiärem Hintergrund und sexueller oder geschlechtlicher Identität – eine Uni ohne Diskriminierung.

6.1 Barrierefreiheit

Wir erachten Bemühungen um Barrierefreiheit als eine lange vernachlässigte Pflicht. Alle Uniräumlichkeiten müssen barrierefrei begehbar sein. Hier wünschen wir uns für Studierende mit Sehbehinderung auch eine entsprechende Beschilderung mit Blindenschrift. Zusätzlich soll noch mehr barrierefreier Wohnraum für betroffene Studenten in den Wohnheimen angeboten werden.

6.2 Antidiskriminierung

Zusätzlich fordern wir die Einrichtung einer zentralen Meldestelle gegen jede Form von Diskriminierung, um Daten zu erheben, die eine gezieltere Anti-Diskriminierungs-Strategie ermöglichen. Hier sollen Fälle von Antisemitismus, Rassismus, Sexismus aber auch individuelle machtmissbräuchliche Schikanen seitens Dozenten geprüft und erfasst werden, jedoch auch die Studenten im Umgang damit unterstützt werden. Im Rahmen dieser Antidiskriminierungsstelle sollen Ombuds- und Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen, um individuelle Beratung zu gewährleisten. Mediation und gezielte Projekte, die mehr Bewusstsein für besagte Themen erschaffen, sollen gefördert und beworben werden.

6.3. Menstruationsfreundlichkeit

Chancengleichheit ist uns ein zentrales Anliegen. Deshalb erachten wir, die nach wie vor anhaltende, Benachteiligung aufgrund von Menstruation, als ein dem entgegenstehendes Problem. Als RCDS und LHG wollen wir das Thema aus der Tabu-Zone heraus, in den Alltag des gesellschaftlichen Lebens rücken.

In diesem Sinne sehen wir die finanzielle Belastung, welche sich durch den Kauf von entsprechenden Hygieneartikeln ergibt (ca. 27.000 € im Leben), als ungerecht an. Dieser Belastung wollen wir entgegentreten und damit der gesellschaftlichen Vorreiterrolle der Universität gerecht werden. Deswegen setzten wir uns für vom StuRa finanzierte„Pilotprojekte“ für Spender mit endkostenfreien Menstruationsprodukten auf Toiletten an zentralen Stellen der Universität ein.

7. Freie Universität – Freiheit für Wissenschaft und Individuum

7.1 Gegen Zivilklauseln für Forschungsfreiheit

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine globaler bewaffneter Konflikte und der zunehmen Einschränkung der Meinungs- und Forschungsfreiheit an deutschen Hochschulen sprechen wir uns mit Nachdruck gegen die Einführung von sogenannten Zivilklauseln aus, welche die Forschung zu militärischen Zwecken oder Technologien stark einschränken oder gar verbieten. Zivilklauseln beschneiden die Forschungsfreiheit in eklatanter Weise und gefährden den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig, da begabte Forscher an das regulationsärmere EU- Ausland verloren gehen könnten. Es bedarf auch weiterhin der Erforschung von militärischen Technologien an deutschen Hochschulen, um seitens der Universitäten einen Beitrag für die Sicherheit Deutschlands und seiner Bündnispartner zu leisten. Über die Verwendung der Technologien, die aus dieser militärischen Forschung hervorgehen hat der Gesetzgeber zu befinden. Weltanschauliche oder ethische Vorbehalte seitens der Hochschule und der Lehrenden gegenüber militärischer Forschung und den Wehrgütern, welche aus eben dieser hervorgehen verbietet sich vor diesem Hintergrund.

7.2 Konfuzius-Institute & #chinascienceinvestigation

Vor dem Hintergrund der expansiven chinesischen Machtpolitik muss die Universität alle ihre Beziehungen zu China auf den Prüfstand stellen. Wir sprechen uns daher für die Beendigung jedweder Kooperationen mit den Konfuzius-Instituten seitens der Universität Heidelberg aus, da diese von der kommunistischen Partei Chinas ihre Gelder beziehen und von eben dieser ideologisch angeleitet werden. Daher verbittet sich jede Kooperation mit den Konfuzius-Instituten, um den ideologischen Einfluss der kommunistischen Partei Chinas einzudämmen. Zudem sollte die Kooperation deutscher Forscher mit chinesischen Forschern im Bereich der Technologie- oder Militärforschung kritisch überprüft werden, da es seit den unter den #chinascienceinvestigation-Recherchen den begründeten

Verdacht gibt, dass deutsche Forscher mit chinesischen Forschern oder Einrichtungen im Bereich der Forschung kooperieren, wobei das Wissen aus der gemeinsamen Forschung seitens der kommunistischen Partei zur Ertüchtigung des Militärs genutzt wird oder genutzt werden könnte. Aufgrund dieser Tatsachen sind zukünftige Forschungskooperationen deutscher Forscher mit chinesischen Forschern Zwecks militärisch-technischer Forschungsvorhaben kritisch zu evaluieren.

7.3 Freie Entfaltung ohne Erziehung von oben

Die Entscheidung “gendergerechte Sprache” zu verwenden, soll eine individuelle und freie Entscheidung bleiben – verbindliche Vorgaben (oder Verbote), die im Zweifelsfall sogar mit Bewertungsabzügen verbunden sind, lehnen wir strikt ab.

Auch der Fleischkonsum sollte eine persönliche Entscheidung bleiben. Zwar begrüßen wir das vegetarische und vegane Angebot, aber die kategorische Einschränkung der Ernährungsweise kritisieren wir. Vor diesem Hintergrund lehnen wir die Abschaffung der nicht-vegetarischen, subventionierten Menüs in Triplex und Zentralmensa strikt ab. Es ist unsozial, Studenten mit geringem Budget de facto zu einer fleischlosen Ernährung zu zwingen.

Zuletzt sprechen uns gegen Quotierungen bei Besetzung von Ämtern oder Rede- und Wahllisten aus. Das an Hochschulen, gerade im MINT-Sektor oder an juristischen Fakultäten, eine Förderung von Frauen notwendig ist, erkennen wir klar an. Jedoch lehnen wir eine Reduzierung auf Geschlechtsidentitäten ab und fordern die Beschränkung der Kriterien auf Kompetenzen.

Ihr habt Ideen, was wir unbedingt an der Uni verbessern sollen? Dann meldet Euch, wir sind offen!

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