Ferien gestrichen? Die Universitäten denken über einen Semesterbeginn im September nach

  • 21.07.2022

Studierende wieder außen vor – Universitäten wollen Semesterstart verschieben

Auf der Suche nach Lösungen zur Finanzierung der explodierenden Energiepreise bahnt

sich eine neue Debatte an. Die Universitäten und die Landesregierung erwägen, laut eines

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SWR-Artikels vom 14. Juli , eine Verschiebung des Semesterstarts um über einen Monat

vom Oktober in den September. Das Wintersemester soll so bereits im Dezember beendet werden, sodass Hörsäle im Januar und Februar nicht geheizt werden müssen.
Die Liberale Hochschulgruppe (LHG) steht dieser Debatte grundsätzlich offen gegenüber mahnt aber zugleich an, bei einer solchen äußerst spontanen Umstellung, die Rechte und Interessen Studierender ausreichend mitzudenken und zu schützen. Die LHG hofft zudem, dass die Uni insbesondere durch eine solche etwaige Verlegung der Semesterzeiten keine neuen Hürden für Studierende schafft, die beispielsweise während der Semesterferien Pflichtpraktika ableisten, Hausarbeiten schreiben, oder arbeiten, um sich das nächste Semester zu finanzieren.

Eine mögliche Verschiebung des Semesterbeginns, aber auch alle anderen finanziellen Kürzungen der Lehre und Forschung betreffen Studierende unmittelbar und greifen in ihren Alltag ein. „Erneut wird also über Maßnahmen entschieden, die erheblichen Einfluss auf die Studierenden haben, ohne diese einzubinden,” erklärt LHG-Vorstandsmitglied Alexander Söket. “Dieses Vorgehen überrascht im Verantwortungsbereich von Wissenschaftsministerin und Oberbürgermeisterkandidatin Theresia Bauer jedoch nicht. Gibt sie sich bei Wahlkampfauftritten als Kämpferin für die Belange der Studierenden, ignoriert sie deren Interessen in ihrem aktuellen Amt als Ministerin”. Des Weiteren verlangt die LHG:

”Die Verantwortlichen müssen bei Entscheidungen dieser Tragweite endlich in ernsthaften Dialog mit den Studierenden treten!”

Für die Umsetzbarkeit eines vorgezogenen Semesterbeginns fordert die Liberale Hochschulgruppe, dass auf Anwesenheitspflichten verzichtet und die Lehre vollständig hybrid zur Verfügung gestellt werden muss. Dies sollte eine Universität im Jahr 2022 ohnehin leisten. Die neue LHG Vorsitzende Alina Meier-Böke betont: “Fristen für Hausarbeiten müssen verlängert werden, da die parallele Belastung durch Vorlesungen sonst nicht handzuhaben ist. Auch für Klausuren müssen studierendenfreundliche individuelle Lösungen gefunden werden.”

Grundsätzlich spricht sich die LHG Heidelberg dafür aus, die Semesterzeiten langfristig besser an die internationalen Semesterzeiten anzupassen. Dort beginnt das Semester bereits im September beziehungsweise im März, somit zwei Monate früher als in Heidelberg. Eine langsame Anpassung an die internationalen Zeiten würde den weltweiten Austausch von Studierenden, beispielsweise im Rahmen des Erasmus+ Programms, stark vereinfachen. Außerdem ist die Verlegung der vorlesungsfreien Zeiten in die zwei wärmsten Monate sowie in die zwei kältesten Monate des Jahres auch energiepolitisch sinnvoll. Unnötiger Energieverbrauch für das Heizen und Kühlen von Lehrräumen kann damit reduziert werden. Zumal sich viele nicht klimatisierte Gebäudeteile im Hochsommer auf kaum aushaltbare Temperaturen aufheizen. Der Klimawandel, der immer extremere Temperaturen herbeiführt, wird diese Effekte weiter verschärfen, sodass langfristig auch die Universität Heidelberg sich daran anpassen muss.

1https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/universitaet-freiburg-verschiebt-seme ster-energiesparen-100.html

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